Behandlungsmöglichkeiten der übermässigen Behaarung
Medikamente, Bleichung, Rasur, Wachs oder Laser?
Je nach Ursache, Ausprägung, Lokalisation und Farbe der Haare sowie den persönlichen Bedürfnissen kommen unterschiedliche Enthaarungsmethoden zur Anwendung. Die Kosten für eine Haarentfernung werden meistens nicht von der Krankenkasse übernommen.
Medikamente
Je nach Ursache kann der Frauenarzt oder Hormonspezialist (Endokrinologe) eine Hormonbehandlung verschreiben, sogenannte Antiandrogene (zB. Cyproteronacetet), welche unter anderem die Entstehung und die Wirkung der männlichen Geschlechtshormone auf das Haarwachstum blockiert. Antiandrogene wirken vor allem beim Hirsutismus günstig, bei der Hypertrichose hingegen haben sie höchstens einen geringen Effekt. Frauen im gebärfähigen Alter nehmen das Cyproteronacetat in Form einer Antibabypille (Diane 35®), Frauen nach den Wechseljahren als entsprechendes hormonelles Substitutionspräparat (Climen®) ein. Zur effektiven Behandlung des Hirsutismus wird nach Schweregrad zusätzlich höherdosiertes (bis 100 mg) Cyproteronacetat in Form von Androcur® verabreicht. Der behandelnde Arzt schliesst vorher allfällige Gegenanzeigen aus wie beispielsweise starkes Rauchen, durchgemachte Thrombosen, akute Lebererkrankungen oder hormonabhängige Tumoren, und informiert über mögliche Nebenwirkungen.
Die Therapie ist nur langfristig wirksam und mit Vorteil mit physikalischen oder chemischen Haarentfernungstechniken zu kombinieren. Eine Wirkung lässt sich entsprechend den Wachstumseigenschaften der Haare erst nach 3-6 Monaten, die volle Wirkung erst nach einem Jahr beurteilen. Wird bereits eine Hormonbehandlung durchgeführt, ist abzuklären, ob dieses Präparat nicht auch eine männliche Hormonwirkung hat. In diesem Falle ist es ratsam, auf ein Produkt ohne männliche Hormonwirkung zu wechseln. Ihr Arzt wird die diesbezüglich gerne beraten.
Bleichung
Bei dunklen, aber relativ feinen Gesichtshaaren kann eine Bleichung mittels Hydrogenperoxid (in Apotheken und Drogerien rezeptfrei erhältlich) zu einem befriedigenden Resultat führen. Nachteil ist, dass die Behandlung öfters zu wiederholen ist. Gelegentlich kann es zu allergischen Reaktionen auf das Bleichungsmittel kommen.